Wer kennt das nicht? Das lang ersehnte Ziel ist erreicht und danach … danach kommt die Leere. Ob Privatperson oder Unternehmen – der Fluch verschont keinen.
Wie Sie sich vor dem Fluch schützen können und was das mit dem Olympiasieger Nils Schumann und Usain Bolt zu tun hat, erfahren Sie hier…
„Ich wäre lieber zweiter geworden.“ sagte Nils Schumann, Olympiasieger von Sidney im 800-Meter-Lauf.
Wie bitte? Simone traute ihren Ohren nicht, als sie dieses Interview hörte. Es ist kaum zu glauben. Wer nimmt diese ganzen Strapazen und die jahrelange Vorbereitung auf sich, um zweiter zu werden?
Aber dann erklärte er: Wäre er zweiter geworden, hätte er noch ein Ziel gehabt – eine Motivation, um weiter zu machen. Schumann konnte nach seinem Olympiasieg nicht mehr an sein früheres Leistungsniveau anschließen und beendete bald darauf seine Karriere als Leichtathlet.
Ziel erreicht und nun?
Wir glauben, Schumann hatte sein Ziel einfach zu früh erreicht. Denn es kann jedem passieren, dass auf das erreichte große Ziel der Stillstand folgt. Die Motivation, Top-Leistungen zu bringen, bricht plötzlich ab, weil neue Ziele fehlen.
Das erleben nicht nur Sportler. Auch in Unternehmen können Sie dieses Phänomen beobachten. Wenn ein Unternehmen die Marktführerschaft erlangt und alles erreicht, was es sich vorgenommen hat, ist die Gefahr vorhanden, dass sich eine Arroganz breit macht, die der Weiterentwicklung im Weg steht.
So ging es beispielsweise Nokia, die die Smartphone-Entwicklung verpassten, nachdem sie jahrelang Mobiltelefon-Marktführer gewesen waren. Und auch Kodak verpasste als Marktführer im Fotografie-Bereich den Trend zur Digitalkamera.
Zwar wollen wir damit nicht sagen, dass Schumann aus Arroganz nicht weiter erfolgreich sein konnte. Die Verbindung zwischen ihm und den Unternehmen ist vielmehr, was wir den „Fluch der erreichten Ziele“ nennen.
Was macht den motivierenden Unterschied?
Was hat es auf sich, mit diesem „Fluch der erreichten Ziele?“ Warum können manche Menschen wie z.B. Usain Bolt als Läufer jahrelang mit vollster Begeisterung an der Spitze stehen und andere wie Schumann fallen in ein Loch, nachdem sie ein einziges Mal ganz oben standen? Warum können manche Unternehmen jahrzehntelang am Markt beherrschend bleiben, wie zum Beispiel Ikea oder McDonald’s während andere wie Nokia und Kodak nach dem Erreichen der Marktführerschaft irgendwann zurückfallen?
Den Unterschied macht die Vision. Wer eine Vision hat, wird von dieser Vision von Ziel zu Ziel getragen, ohne in die Verlegenheit zu geraten, sich nach dem Erreichen eines großen Ziels in die Motivationslosigkeit zu stürzen oder sich arrogant auf seinen Lorbeeren auszuruhen.
Die Motivation der Vision ist unendlich
Und das gilt für Personen wie für Unternehmen gleichermaßen: Wer eine Vision hat, kann aus ihr immer neue Ziele generieren. Die Motivation, die die Vision liefert, bricht nicht ab – sie ist unendlich.
Unsere Vision für unsere Akademie ist es beispielsweise, das Harvard der beruflichen Weiterbildung zu sein. Das bedeutet für uns, dass wir dauerhaft Top-Fortbildungen anbieten, die besten Dozenten anziehen, ein Netzwerk zwischen den Absolventen und Unternehmen schaffen und die besten Absolventen ausbilden.
Damit diese Vision das ganze Unternehmen tragen kann, achten wir darauf, dass jeder Mitarbeiter eine klare Vorstellung von dieser Vision hat und sich darauf einstimmen kann. So wird unsere Motivation zur Motivation für das ganze Unternehmen.
Eine Vision trägt Sie über jedes Ziel hinaus weiter. Sie ist eine viel stärkere und ausdauerndere Triebfeder als jedes Einzelziel.
Welche Vision haben Sie für sich privat oder für Ihr Unternehmen?