Wenn die CDU, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die FDP Unternehmen wären, müssten sie endlich anfangen, innovativ zu arbeiten und kundengerecht zu kommunizieren, um den Bankrott zu vermeiden.
Wir wagen dieses Gedankenexperiment und gewinnen neue Einsichten in die Fehler der großen Volksparteien – in unserem aktuellen Blogbeitrag „Wirklich zu komplex oder nur schlecht kommuniziert“?
„CDU bankrott – Kundenkommunikation war ungenügend und fehlerhaft.“
Wären die Wähler der Landtage zahlende Kunden und die Parteien Unternehmen, die wirtschaftlich arbeiten müssten, stünden einige Parteien heute kurz vor dem Bankrott.
Parteien sind nicht mehr marktfähig
Daher überraschte uns das Ergebnis bei den Landtagswahlen im März nicht so sehr – wobei wir über die Zahl der Protestwähler schon erschrocken sind. Die großen Volksparteien können letztlich froh sein, dass ihre Wähler keine zahlenden Kunden sind. Denn dann wären sie sicher schon zur Konkurrenz gewechselt.
Genau betrachtet haben die so genannten Volksparteien: Ihre Produkte (Gesetze, Regelungen, Problemlösungen) waren zu kompliziert, es gab keine Updates (Reformen), die Manuals waren undurchsichtig (Parteiprogramme) und der Kundenservice hat sich immer nur herausgeredet (Öffentlichkeitsarbeit). Kein Wunder, wenn viele Kunden, also Wähler, die Konkurrenz bevorzugen.
Keine Lösung in Sicht
Wir finden, der größte Fehler in der Politik ist: Die Parteien haben den Wählern das Gefühl vermittelt, dass die Welt zu komplex sei und sie keine Lösungen finden würden – schon gar keine einfachen. Und was passiert, wenn die Führungsmannschaft nicht vermitteln kann, dass sie weiß, wovon sie redet? Das Vertrauen schwindet und die Kunden suchen sich neue Unternehmen, die wissen, was sie brauchen, und eine Lösung parat haben. Und zwar Lösungen, die ihre Bedürfnisse befriedigen.
Und an allererster Stelle ist das Grundbedürfnis der Menschen nun einmal Sicherheit. Ängste schüren ist da eher kontraproduktiv.
Findigen Unternehmen gelingt es sogar, mit neuen Produkten neue Bedürfnisse bei Ihren Kunden zu wecken. Ein Smartphone etwa wäre niemals entstanden, wenn die Hersteller die Kunden gefragt hätten. Und weil alle die Funktionalitäten der Smartphones so gerne nutzen, ist die Nachfrage nach schnellem mobilem Internet stark angestiegen. Was für eine Kundenbindung.
Kommunikation ungenügend
Und was ist zudem einer der wichtigsten Schlüssel für die Kundenbindung? Wir finden: Die Kommunikation. Und zwar offen und ehrlich und in der Sprache der Kunden. Schließlich sollen sie auch verstehen, was wir zu sagen haben. Nur die politische Führung hat die Wähler nicht mit auf die Reise genommen. Sonst hätten sie verstanden, was die Lösung sein soll und das Wahlergebnis wäre anders ausgefallen.
Jetzt können Sie sagen, dass sich die Kommunikation durch immer mehr Mobilität verändert hat und es gar nicht mehr so einfach ist, einen Zugang zu den Kunden zu finden. Das mag für die Kommunikationswege stimmen, Kommunikation ist heute deutlich schneller als noch vor zehn Jahren.
Aber inhaltlich ist es die selbe Aufgabe wie vor 100 Jahren: ein Problembewusstsein schaffen, die Lösungen bzw. Produkte richtig verkaufen und die Kunden damit überzeugen. Und wenn Ihr Unternehmen den Mehrwert für den Kunden nicht richtig vermitteln kann … Sie kennen die Folgen.
Letzte Chance: Eingestehen
Wenn ein Unternehmen massiv Kunden verloren und das schlechteste Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt hat, merkt das jeder Mitarbeiter und jeder Kunde. Das wirkt doch eher als Hohn und Spot, wenn der Aufsichtsrats- oder Vorstandsvorsitzende versucht, die Ergebnisse zu beschönigen – wie es oft in den Parteien der Fall ist. Die schlechten Wahlergebnisse werden kurzerhand noch am Wahlabend positiv „verargumentiert“, ohne über die eigentliche Ursachen nachzudenken.
Und am Ende wird oft einfach die – wie wir finden – Ausrede vorgeschoben: Es ist alles so komplex geworden.
Wir sind uns allerdings sicher: Die einzige Chance wieder Glaubwürdigkeit herzustellen, ist es – sowohl für die Parteien als auch Unternehmer – die Fehler offen einzugestehen und erste Verbesserungsansätze zu präsentieren.
Was meinen Sie – zu komplex oder nur schlecht kommuniziert?