Haben Sie ein Elektroauto?
Also wir nicht! Denn wir können es uns nicht leisten, bei einer jährlichen Fahrleistung von rund 80.000 Kilometern irgendwo ein, zwei Stündchen Zwangspause zu machen, damit unser fahrbarer Untersatz wieder Saft bekommt.
Und wir sind uns sicher, das wird in der nahen Zukunft auch nicht besser. Denn der Staat macht mit seiner Förderung der Elektromobilität den Markt kaputt. Unsere ausführlichen Gedanken dazu…
Das mit der Elektromobilität ist so eine Sache …
„Tesla steigert Umsatz und erhöht Verlust“ war vor ein paar Tagen im Manager Magazin zu lesen. Klingt nicht so gut, aber wir finden es klasse!
Hochachtung vor dem Tesla-Chef Elon Musk, der an die Idee des Elektrosportwagens glaubt und viel Herzblut und Geld reinsteckt. Unter den deutschen Rahmenbedingungen würde sein Geschäftsmodell sicher anders aussehen.
Streben nach Verbesserung
Es ist toll, wie Elon Musk das macht: Er glaubt an die Idee, investiert in die Innovation und entsprechende Forschung und strebt ständig nach den Verbesserungen, die Elektroautos eben noch brauchen, um wirklich marktfähig zu sein. Wohlwissend, dass er über kurz oder lang entscheiden muss, ob er den Tesla als geldzehrendes Hobby weiterführen oder sein Vorhaben ad acta legen will, weil es weiterhin keinen Ertrag bringt.
Damit Elektromobilität noch attraktiver wird, braucht es mehr Unternehmer wie den Tesla-Boss. Solche, die alles daran setzen, dass ihr Produkt so gut funktioniert, dass es für die Kunden attraktiv ist. Die endlich dafür sorgen, dass das Elektroauto nicht nach maximal 500 Kilometer an die Dose muss.
Elektromobilät nur beschränkt mobil
Wir sind jährlich jeweils zwischen 60.000 und 80.000 Kilometer mit dem Auto unterwegs. Für uns ist es undenkbar, dass wir irgendwo ein, zwei Stündchen Zwangspause machen, damit unser fahrbarer Untersatz wieder Saft bekommt. Wie geht es Ihnen? Mobil sieht doch nun einmal wirklich anders aus, oder?
Und genau dies ist einer der Gründe, warum Elektroautos noch nicht für die Masse der Kunden relevant sind. Umweltbewusstsein hin oder her – wenn das Produkt den Kunden nicht den gewünschten Nutzen stiftet, gibt es eben auch keine Nachfrage. Das gehört zum Einmaleins des Unternehmertums. Letztlich ist ein Elektroauto auch noch viel zu teuer, bis zu 40 Prozent im Vergleich zu Benzinern – trotz des Umweltbonus, den die Bundesregierung mitterweile beim Kauf eines E-Autos zahlt.
„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe eines Umweltbonus den Absatz neuer Elektrofahrzeuge zu fördern. Dadurch wird ein nennenswerter Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffbelastung der Luft bei gleichzeitiger Stärkung der Nachfrage nach umweltschonenden Elektrofahrzeugen um mindestens 300.000 Fahrzeuge geleistet“, heißt es auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Der Tod des Wissensdurstes
Da können wir wirklich nur den Kopf schütteln. Nicht nur, dass die Elektroförderung bisher ein großer Flop ist, denn nur rund 5,6 Millionen Euro wurden aus dem 1,2 Milliarden großen Fördertopf abgerufen. Sie ist auch eine völlige Fehlleitung der Unternehmen. Hessens Landesregierung will die Mittel für Elektromobilität sogar noch aufstocken.
Warum sollen die Unternehmen denn dann weiter forschen und am Produkt arbeiten, wenn die Nachfrage mit den Fördermaßnahmen künstlich nach oben geschraubt wird? Schließlich verdienen sie ihr Geld und fertig. Sie haben doch überhaupt keine Veranlassung mehr dazu, weiter zu entwickeln und so die Elektroautos attraktiv zu machen. Das ist ein bisschen, wie wenn Sie ein Kind mit Geld dazu motivieren, gute Noten zu schreiben. Der ureigene Wissensdurst wird zerstört, die Motivation total fehlgeleitet.
Der Markt regelt sich selbst, ohne staatliche Eingriffe – auch bei der Elektromobilität. Wenn die Unternehmen nicht bereit sind, die Produkte zu verbessern, dann werden sie auch für die Kunden nicht attraktiv und so weiter und so fort. Und wenn der Staat unbedingt fördern will, dann doch bitte die Forschung und Entwicklung der Unternehmen. Dann haben es auch Unternehmer wie Elon Musk leichter.